Wohnbaukonto

Erste Wahl für Vor- und Zwischenfinanzierung

In Österreich wird kaum ein Eigenheim ohne Wohnbaukonto gebaut. Es gehört zum Bauen wie der Wohnkredit selbst. Über das Konto werden alle Zahlungen abgewickelt, die im Zusammenhang mit dem Hausbau anfallen. Gleichzeitig kann es zur Zwischenfinanzierung genutzt werden. Doch wie funktioniert das Wohnbaukonto? Welche Zinsen fallen an, und wann? Unser Ratgeber klärt für Sie die wichtigsten Fragen.

Von der Grundstückssuche bis zum Einzug: Dreh- und Angelpunkt fast jedes Bauvorhabens ist das Wohnbaukonto. Sie bekommen einen Teil Ihres Wohnkredits ausgezahlt? Sie müssen die Handwerker bezahlen? In den meisten Fällen werden Sie solche Angelegenheiten wohl über Ihr Baukonto abwickeln. Denn dieses ist Ihr zentrales Instrument, um alle Kontobewegungen aus einer Hand zu organisieren. Und das bietet eine Reihe sinnvoller Vorteile, nicht zuletzt eine flexible Möglichkeit zur Zwischenfinanzierung Ihres Bau- oder Kaufprojekts. Doch dazu gleich mehr.

Was ist ein Wohnbaukonto?

Ein Wohnbaukonto funktioniert letztlich wie ein normales Girokonto auch: Sie können Geld einzahlen, erhalten und tätigen Überweisungen. Das funktioniert einfach von zu Hause aus. Online haben Sie außerdem den Überblick über alle Kontobewegungen. Gleichzeitig dient das Wohnbaukonto als Kredit, wenn nötig. Ist Ihr Wohnkredit noch nicht ausgezahlt, der Architekt möchte aber bereits eine Anzahlung, können Sie das aus den Kreditmitteln des Baukontos bestreiten. Einfach und schnell, ohne dass Sie sich um einen weiteren Kredit bei einer anderen Bank bemühen müssten. Die Zwischenfinanzierung geht dabei übrigens nicht von Ihrem Wohnkredit ab. Das sind zwei Paar Schuhe.

Tipp:Es ist noch kein Baumeister vom Himmel gefallen. Deshalb haben wir 10 Tipps für den Hausbau gesammelt, damit auch Sie möglichst geschmeidig durch Ihr Bauprojekt kommen.

Die meisten Anbieter von Wohnkrediten haben auch Wohnbaukonten im Programm und geben bei Abschluss einer Immobilienfinanzierung das Konto gleich dazu. Sollten Sie Ihr Bauprojekt gänzlich ohne größeren Wohnkredit bewerkstelligen, können Sie dennoch ein eigenständiges Wohnbaukonto eröffnen. Ihrer Buchhaltung hilft es allemal. Die meisten Banken erheben zwar eine Kontoführungsgebühr, aber die ist angesichts diverser Einsparmöglichkeiten zu verkraften.

Rahmenkredit zur Zwischenfinanzierung

Apropos Kredit: Letztlich funktionieren die Darlehen des Wohnbaukontos wie ein Rahmenkredit. Die Bank stellt Ihnen einen gewissen Verfügungsrahmen bereit, den Sie je nach finanziellem Bedarf flexibel in Anspruch nehmen können. Der Betrag landet dann als Guthaben auf dem Konto. Dabei ist der Kredit, den Sie abrufen, selbstverständlich verzinst – aber nur diese Teilsumme. Die Zinsen zahlen Sie während der Laufzeit zurück, die Kreditsumme hingegen ist endfällig, wird also erst zurückgezahlt, wenn auch das Konto aufgelöst wird. Schöpfen Sie Ihren Rahmen nicht ganz aus, zahlen Sie für den Teil, den Sie nicht abgerufen haben, auch keine Zinsen. Und sollten Sie später im Bauprozess doch eine weitere Finanzspritze benötigen, können Sie den Kredit nochmal aufstocken.

Die Zinsen für Kredite aus Wohnbaukonten sind zwar höher als die für einen besicherten Hypothekarkredit. Dennoch sind sie deutlich günstiger als zum Beispiel Überziehungszinsen bei einem Girokonto. Gleichzeitig sind Sie aber ebenso flexibel.

Jetzt Zinsangebote vergleichen »

Beispiele für sinnvolle Zwischenfinanzierungen

Zwischen- und Vorfinanzierungen kommen immer dann ins Spiel, wenn das verfügbare Eigenkapital knapp ist. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn Sie auf die Zuteilung eines Bauspardarlehens warten, jedoch bereits erste Kosten anfallen, etwa im Zusammenhang mit dem Grundstückskauf. Es könnte aber auch sein, dass Sie auf die Auszahlung einer Wohnbauförderung warten, bestimmte energetische Bauarbeiten aber bereits umgesetzt werden müssen.

Vielleicht haben Sie aber auch eine Immobilie verkauft und warten nur noch auf das Geld aus dem Verkauf. Oder Sie möchten den üppigen Skontoabzug eines Handwerkers nutzen, indem Sie ihn sofort bezahlen. In allen diesen Fällen können Sie über das Wohnbaukonto vor- bzw. zwischenfinanzieren.

Tipp:Sie sind sich noch nicht sicher, ob Sie den Schritt ins Eigenheim wagen sollen? In unserem Ratgeber „Mieten oder kaufen“ gibt es wertvolle Tipps.

Ihr Begleiter während der Bauphase

Ein Wohnbaukonto ist bei einem Hauskauf, vor allem aber bei einem längeren Bauprojekt sinnvoll, denn es bietet Ihnen die Möglichkeit, alles rund ums neue Haus aus einer Hand zu bezahlen. Sie müssen also nicht mühsam Ihre Transaktionen auf dem Girokonto durchforsten, um die Überweisungen herauszufiltern, die in Zusammenhang mit dem neuen Haus oder der Wohnung stehen. (Was ja nötig ist, wenn Sie die Kosten des Hausbaus immer im Blick haben möchten.) Das reduziert Fehler und hilft bei der Finanzplanung.

Die Möglichkeit zur Zwischenfinanzierung ergänzt die Vorteile des Wohnbaukontos sinnvoll. So hübsch kompakt das nun anmutet: Den Hausbau selbst sollten Sie nur punktuell aus den Zwischenfinanzierungen bestreiten. Als Hauptfinanzierung Ihres Bauprojekts sollten Sie lieber einen Hypothekarkredit wählen. Der ist durch Ihre Immobilie besichert und bietet dadurch sehr günstige Zinsen, sodass Sie auch bei langen Laufzeiten und hohen Kreditsummen erträgliche Monatsraten abzahlen können. Einen kleinen Überblick über aktuelle Zinsen der Banken finden Sie in unserem Wohnkredit-Vergleich.

Jetzt Zinsangebote vergleichen »